Die Kathedrale von Kaunas ist das größte gotische Bauwerk Litauens und ist schlechthin beindruckend. Die frühesten Teile der Kathedrale werden auf den Anfang des 15. Jahrhunderts geschätzt, aber die Kirche ist mit der Zeit mehrfach aus- und umgebaut worden. Die Kathedrale hat einen 42 Meter hohen Turm, den man von fast überall in der Stadt sehen kann.
Die restaurierten Reste von Kaunas alter Festung sind für den geschichtsinteressierten Touristen sicher einen Besuch wert. Die Festung, die die Stadt gegen Feinde verteidigen sollte, datiert aus dem 13. Jahrhundert und ist die erste ihrer Art in Litauen. Die Festung hat auber als Verteidigungsanlage auch als Gefängnis gedient, aber man hat sie viele Jahre lang verfallen lassen. Heute sind die Ruinen teilweise wieder restauriert und beherbergen unter anderem ein historisches Museum.
Kaunas Teufelmuseum ist ein kurioses Erlebnis der besonderen Art. Das Museum beherbergt eine Sammlung von diversen Teufelsfiguren aus den meisten Teilen der Erde, und besonders unterhaltsam ist es, die zwei Männer, die wie keine anderen die Unterdrückung Litauens symbolisieren, Hitler und Stalin, mit Bockfuß und Hörnern an der Stirn abgebildet zu sehen.
Etwas auberhalb der Stadt Siauliai im nördlichen Litauen liegt eines der größten katholischen Heiligtümer: der Kreuzhügel oder Kryziu Kalnas. Der von Menschen geschaffene Hügel ist von mehr als 100.000 Kreuzen bedeckt und stellt einen ganz fantastischen und einzigartigen Anblick dar. Der Hügel hat über die Zeit als eine Art "Grab eines Unbekannten" fungiert, da viele der Familien, die im Laufe der ereignisreichen und blutigen Geschichte Litauens einen Angehörigen verloren haben, hier ein Kreuz aufstellten, als Erinnerung an ihre Lieben. Die Sowjetrussen versuchten mehrmals, den Hügel und die Kreuze zu zerstören, aber immer ohne Erfolg.
Klaipedas Altstadt ist voll von alten schönen Häusern und gemütlichen Gässchen. Große Teile der Altstadt sind restauriert worden, und ein Spaziergang in diesen Vierteln ist ein Gang durch Klaipedas frühere Zeiten und Litauens Geschichte.
Klaipeda kann mit Recht mit seinen vielen alten neurestaurierten Speichern prahlen. Die vielen Fachwerkhäuser sind Monumente für die Bedeutung der Stadt als Litauens wichtigste Hafenstadt und sind daher kulturell und historisch interessant. Einer der größten Speicher in Klaipeda wurde zu Beginn der achtziger Jahre restauriert und umgebaut zu einem charmanten Museum für modernere litauische Kunst.
Die größte und einzige Sehenswürdigkeit in Neringa ist die Natur. Die langgestreckten kreideweißen Sandstrände, das glitzernde Meer und die schönen Waldgebiete sind so ein einzigartiger Anblick, dass die Behörden eine Gebühr für die Einfahrt nach Neringa eingeführt haben, um einen zerstörenden Massentourismus zu verhindern. Neringa hat über die Jahre viele angezogen, darunter auch den Schriftsteller Thomas Mann, der jahrelang in Neringa seine Ferien verbrachte. Unter der sowjetischen Herrschaft war Neringa als Militärgebiet abgesperrt. Die Stadt Nida ist Neringas touristischer Mittelpunkt, und hier gibt es reichlich Übernachtungsmöglichkeiten.
Das Gebäude, das früher den gefürchteten sowjetischen Geheimdienst KGB beherbergte, ist heute zu einem Museum umgestaltet worden und dient als Monument der kommunistischen Greueltaten. Ein Besuch im Keller unter dem Gebäude, der die vormaligen Folter- und Gefangenenzellen enthält, ist sicher nichts für zarte Gemüter.
Ein Besuch in Litauens Hauptstadt Vilnius ist ein außergewöhnliches architektonisches Erlebnis. Die vielen schönen alten Gebäude der Stadt, die unter der kommunistischen Herrschaft vernachlässigt wurden, sind restauriert worden, und große Teile von Vilnius präsentieren sich heute als schöne alte Stadtviertel voller Stimmung und Charme.
Vilnius katholische Kathedrale Arkikatedra Bazilika steht an dem Ort, an dem die erste katholische Kirche des Landes im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Die Kathedrale erscheint heute erhaben und unglaublich schön. Die am Ende des 18. Jahrhunderts erbaute Kirche musste nach Kriegen und Bränden allerdings mehrfach wiederaufgebaut werden.
Wie so viele andere von Vilnius Kirchen und Gebäuden ist auch die Sv. Jono baznyca Kirche mehrfach nach den Zerstörungen durch Krieg oder Feuer wiedererrichtet worden. Das Innere der Kirche ist fantastisch ausgeschmückt, und der 68 Meter hohe Turm der Kathedrale ragt hoch über die Dächer der Stadt hinaus. Sv. Jono baznycia ist Innen und Auben schön und wird zurecht zu den wirklichen Perlen in Vilnius gezählt.
